Schnuller machen einen Unterschied - für die Gefühle deines Babys und deinen eigenen
basierend auf der wissenschaftlichen Studie "The who, when, and why of pacifier use." von Mitev, K., Frewin, K. L., Augustinova, M., Niedenthal, P. M., Rychlowska, M., Vanderwert, R. E. (2024)
Eine neue Studie zeigt: Schnuller helfen nicht nur deinem Baby – sie können auch dich in den emotionalen Höhen und Tiefen der ersten gemeinsamen Zeit unterstützen.
Jeder Neuanfang bringt Fragen mit sich, vor allem in den ersten Tagen als Mama oder Papa. Du lernst, dein Baby zu beruhigen, eine Bindung aufzubauen und es zu verstehen – und oft sind es gerade die kleinen Dinge, die die größte Erleichterung bringen. Zum Beispiel ein Schnuller.
In einer aktuellen Studie aus dem Vereinigten Königreich berichteten über 400 Mütter von Babys und Kleinkindern (0 bis 36 Monate), wie und wann sie Schnuller verwenden. Das Ergebnis? Eltern, die Schnuller nutzten, fühlten sich deutlich weniger gestresst. Sie sagten auch, dass sich ihre Beziehung zu ihrem Baby ausgeglichener anfühlte und dass ihr Kind weniger Anzeichen negativer Emotionen – wie Quengeln oder Frustration – zeigte.
Mehr als die Hälfte der befragten Eltern gaben ihrem Baby regelmäßig einen Schnuller – am häufigsten zur Schlafenszeit oder wenn Trost gebraucht wurde. Etwa ein Drittel verwendete ihn mehr als dreimal pro Tag. Interessanterweise trafen die meisten diese Entscheidung aus dem Bauch heraus. Nur 10 % bekamen eine ärztliche Empfehlung; 62 % erhielten überhaupt keine Informationen von außen.
Eltern, die Schnuller nutzten, berichteten auch von weniger angespannten Momenten mit ihrem Kind. Viele beschrieben, dass sie sich besser auf die emotionalen Bedürfnisse ihres Babys einstellen konnten und dass Pflege und Alltagsbindung dadurch etwas leichter fielen. Tatsächlich wurden Babys, die Schnuller bekamen, insgesamt als ruhiger beschrieben – und diese emotionale Ausgeglichenheit kann der ganzen Familie zugutekommen.
Natürlich ist jedes Baby anders. Und auch wenn Schnuller in den ersten Lebensjahren ein hilfreiches Mittel sein können, empfehlen Expert*innen, das Abgewöhnen etwa um den zweiten Geburtstag herum zu beginnen – im Sinne einer gesunden Zahn- und Kieferentwicklung. Wenn das Kind sehr am Schnuller hängt, kann es helfen, den Gebrauch langsam zu reduzieren: zunächst tagsüber oder unterwegs, und ihn zuletzt nur noch beim Schlafen zuzulassen.
Diese Studie bestätigt, was viele Familien bereits spüren: Ein Schnuller kann ein bedeutungsvoller Bestandteil des Elternseins sein. Es geht nicht nur darum, das Baby zu beruhigen – sondern auch darum, sich selbst etwas Unterstützung zu geben. Denn der Einsatz eines Schnullers wurde mit weniger elterlichem Stress, besserer Bindung und weniger negativen Emotionen bei Babys in Verbindung gebracht.
Denn wenn ein Baby geboren wird, wird auch ein Elternteil geboren – und beide verdienen Fürsorge, Verbindung und ein wenig Trost auf ihrem Weg.
Quelle:
Mitev, K. et al. (2024). The who, when, and why of pacifier use. Pediatric Research. DOI: 10.1038/s41390-024-03540-6